Hermann Billung Wanderweg – Etappe 4

Bispingen – Soltau (23 km)

Die ersten Monate des Jahres 2023 sind bereits um und an einem herrlichen März-Wochenende finde ich dann endlich auch die Zeit für die nächste Etappe des Hermann Billung Wegs. Nach drei Etappen war der letzte Stopp an der Kirche in Bispingen. Genau hier starte ich heute allein auf meine Etappe 4. Ziel meiner Wanderung ist das ca. 20 km entfernte Soltau.
Das Wetter ist vielversprechend und auch auf die Beschilderung der „B“s am Wegesrand kann ich mich verlassen. So startete ich in aller Frühe ganz motiviert meine Wanderung No. 4 – die gleichzeitig ein Teil des X- Europäischen Fernwanderweges ist.

Startpunkt Etappe 4

Nach dem langen Winter, mit eher weniger Wandererlebnissen, sind über 20 km direkt eine Ansage. Zum Glück haben wir bereits vor ein paar Wochen eine ähnlich weite Tour des Nordpfads in der Nähe von Rotenburg absolviert. Damit bin ich sozusagen optimal im Training.

Es geht also los – der Start wird direkt dokumentiert und ich folge der Straße und der Beschilderungen in Richtung Ortsausgang. Vorbei am Friedhof führt mich mein Weg nach kürzester Zeit nach rechts in Richtung Wald. Hier erwartet mich der Sportplatz, der Erlebnisspielplatz und der Trimm-dich-Pfad von Bispingen. Ein paar Menschen treffe ich auf diesem Teil der Wanderung bereits. Ich laufe mehr oder weniger die gesamte erste Zeit parallel zu der Bahnstrecke. Allerdings sehe ich während der Wanderung nicht einen einzigen Zug. Wie dem auch sei – der Weg ist optimal ausgeschildert, abwechslungsreich und nach der ersten Stunde bin ich quasi mutterseelenallein unterwegs.

Sonne und Wolken wechseln sich an diesem Tag ab, es sind angenehme 15 Grad – also beste Wandervoraussetzungen. Ich setze meine Füße gleichmäßig voreinander und folge der Beschilderung. Seit Beginn immer mit dabei: das „H“ des berühmten Heidschnuckenwegs. Auf dieser Etappe laufen die beiden Wanderwege ziemlich lange entlang der gleichen Strecke. Nach ca. 1 Stunde erreiche ich die erste Sehenswürdigkeit – die Luhequelle. Ich hatte mir diesen Ort ehrlicherweise etwas anders vorgestellt, nutzte aber dennoch kurz die Gelegenheit mich über meine unmittelbare Nachbarschaft aufklären zu lassen. Die Quelle liegt mitten im Wald, nahe der Bahnschienen und der Autobahn. Sehr unscheinbar und viel weniger spektakulär als zum Beispiel die Schwindequelle, die ich auf der Wanderung Heide-Panorama-Weg, kennengelernt habe.

Die Hinweistafel zur Luhequelle

Mit dem Rauschen der Autobahn im Hintergrund, lief ich weiter durch relativ dicht bewachsene und einsame Waldstücke. Zum Glück ist der Weg gut ausgeschildert, denn hier wird die Navigation bzw. die Orientierung ansonsten doch eine Herausforderung. Tief im Wald trennen sich dann auch der Heidschnuckenweg und der Hermann Billung Weg. Für mich ging es weiter geradeaus bevor ich dann endlich unter der Autobahn unterdurch wanderte in Richtung Soltau. Laut meiner Planung habe ich nun schon ungefähr die Hälfte meiner Strecke für den heutigen Tag hinter mir gelassen und nehme mir daher vor auf der nächsten Bank meine Rast zu machen.

Nach kurzer Zeit kam die nächste Bank auf einer Anhöhe in Sichtweite und ich setzte mich für ein paar Minuten hin, um zu essen, meine Schuhe von Sand und kleinen Steinen zu befreien und kurz auszuruhen. Nach der Stärkung ging es dann in flotten Tempo weiter. Jetzt komme ich entlang des Weges durch einige kleine Ortschaften und fühle mich wieder etwas mehr in der Zivilisation angekommen. Die Beschilderung verriet mir alle paar Meter, dass ich noch auf dem richtigen Weg war. Kurz vor Soltau kreuzte ich dann noch zweimal die Bahnstrecke und kam an kleinen Höfen, an Bächen und ein paar Kühen vorbei.

Mit jedem Schritt näherte ich mich Soltau. Auf einmal tauchte direkt hinter dem Wald die Waldklinik von Soltau auf. Freudig lief ich weiter. Jetzt kann es ja nichtmehr allzu weit sein. Allerdings sah ich dann relativ bald ein Schild, das mir verrät, dass die Stadtmitte von Soltau noch ca. 4 km entfernt ist. Mein Ziel dieser Etappe ist allerdings auch nicht die Innenstadt, sondern der auf der anderen Seite liegende Ortsrand von Soltau. Das bedeutet, ich habe doch noch ein paar Kilometer vor mir. In Soltau ging es aber zuerst einmal nicht direkt durch den Ort, sondern an dem örtlichen Fußballplatz, der Therme und dem Campingplatz entlang durch den Wald. Kurz darauf erreichte ich den Böhmepark. Hier traf ich zu meiner Freude auf einen alten Bekannten – ich lief ein paar Meter auf dem Freudenthalweg, also dem Weg, mit dem bei Windundwetterwandern alles begann. Durch den Böhmepark ging es, bei Sonnenschein, für mich auf einer bereits bekannten Strecke in Richtung Ortskern. An der Ampel überquerte ich die Hauptstraße und lief in Richtung Kirche von Soltau. Hier gibt es sogar eine Pilgerherberge – Soltau ist also auf Wanderer eingestellt.

Noch hatte ich den Ortsausgang nicht erreicht, musste aber feststellen, dass Soltau doch recht groß ist. Denn mittlerweile lief ich über eine Stunde durch den Ort. Zum Ende der Wanderung merkte ich dann doch auch meine Füße und war froh als ich nach knapp 5 Stunden aus dem Wohngebiet von Soltau herauslief – bis zu meinem Endgültigen Stopp an der Teufelsbrücke am Wiedlinger Weg. Von dort aus werden wir dann zu viert auf die 5. Etappe des Hermann Billung Wegs in Richtung Visselhövede starten.

Ende der Etappe

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