Soltau-Visselhövede (25 km)
Beim letzten Mal endete meine Wanderung an der Teufelsbrücke am Wiedlinger Weg von Soltau. Genau dort starten wir heute mit dem gesamten Windundwetterwandern-Team auf die 5. Etappe des Hermann Billung Wegs. Erneut haben wir hervorragendes Wanderwetter – es ist zwar etwas kühl aber die Sonnen lässt sich bereits früh morgens immer wieder blicken.
Heute geht es für uns auf knapp 25 km in Richtung Visselhövede. Leider sind die Etappen nicht genau beschildert und dementsprechend ist eine Navigation bzw. die genaue Aussage über die Längen der Etappen nicht ganz sicher. Wir werden also erst am Ende sehen, wie lange uns unsere Füße heute tragen müssen.

Motiviert und mit viel Elan starten wir unsere 5. Etappe. Zuerst geht es durch ein Waldstück und uns begegnen trotz der frühen Morgenstunden schon zahlreiche Menschen. Nach kurzer Zeit kann ich meine Handschuhe bereits ausziehen und mit der Sonne im Rücken laufen wir auf Waldwegen in Richtung Neuenkirchen. Die ersten Kilometer vergehen wie im Flug und nach der ersten Stunde erreichen wir einen Steingarten. Ziemlich cool anzusehen und mit viel Mühe und Liebe zum Detail taucht er in Mitten des Waldes auf. Nach einigen Foto´s geht es für uns aber schnell weiter, denn wir haben ja noch einiges vor heute.




Auch die nächsten Kilometer verfliegen und die Strecke bleibt abwechslungsreich auch wenn es nach Mareike´s empfinden viel zu lange geradeaus geht und wir relativ weit sehen können. Naja, es ist nun wie es ist. Nach gut der Hälfte des Weges sind wir dann auch im Ort Neuenkirchen angekommen- hier hätten wir uns zum Mittag auch beim örtlichen Bäcker etwas zum Essen kaufen können, aber das hatten wir schon vorher erledigt. Entlang der Kirche geht es zweimal links herum und nach einer etwas längeren Strecke durch den Ort führt uns der Weg aber auch genauso schnell wieder hinaus.



Ab jetzt halten wir Ausschau nach einer Bank für unsere heiß geliebte Mittagspause. Nach einigen Metern auf leider wieder sehr geradem und asphaltiertem Weg, biegen wir dann auf den nächsten sandigen Pfad ab. Hier steht optimalerweise eine Bank von der aus uns die Sonne auch noch direkt anlächelt. Wir sind sehr zufrieden mit unserem Picknickspot und lassen uns unsere mitgebrachten Leckereien schmecken. Denn wir haben heute noch ein wenig Strecke vor uns. Deshalb geht es nach ca. 20 Minuten gut gestärkt weiter. Wieder erblicken wir am Wegesrand Steinformationen- hier scheint ein sehr steinreiches Gebiet zu sein.



Auf diesem Teil des Weges kommen uns unterschiedliche Fragen in den Sinn- wieso liegen die Steine hier?, wer hat die Formationen gebaut und warum?, wie wurden die Steine wohl transportiert?. Leider haben wir auf all diese Fragen keine Antworten.
Danach folgt ein kleiner Schlenker den Hermann Billung in seinen Weg eingebaut hat. Die Beschilderung während der ganzen Zeit war sehr gut- nur an ein bis zwei Stellen waren wir kurz unsicher. Ansonsten leitete uns das B aber ziemlich sicher durch die Natur. Jetzt wurde es aber dann doch etwas tricky. Im kleinen Ort Behningen waren wir von einem Radfahrschild so abgelenkt, dass wir leider vom Weg abgekommen sind und für in paar Kilometer parallel zum Hermann Billung Weg laufen mussten. Später tauchte dann aber das altbekannte B wieder an einem Straßenschild auf und wir konnten den Rest des Weges bis nach Visselhövede ohne weitere Komplikationen meistern.


Das ominöse Radfahrschild zeigte nämlich an, dass es bis zu unserem heutigen Etappenziel noch 10 Kilometer sein sollen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir allerdings schon über 15 Kilometer unterwegs. Naja, das hat uns dann etwas aus der Bahn geworfen. Hier ist also Obacht gefragt, denn nach meiner Einschätzung wäre der direkte B-Weg sogar etwas kürzer gewesen. Wir wissen es im Nachhinein nicht und sind auch nicht gewillt gewesen nochmal umzudrehen.
Kurz vor Visselhövede machte wir noch einmal eine Pause. Die Füße machten sich schon bemerkbar und nun fiel wirklich allen auf, dass Hermann Billung auf dieser Etappe eher geradeaus gelaufen ist und es sich um viele Asphaltpassagen handelt. Ein Glück spielte das Wetter den ganzen Tag über mit. Der Ort war bereits in Sichtweite und wir mobilisierten nochmal alles Kräfte und vor allem unsere Motivation für die letzten Kilometer durch den Ort hin zu unserem Parkplatz. Es ging dann auch noch einmal für einige Zeit durch den Ortskern von Visselhövede, wir begegneten einem Wegweiser zu den Nordpfaden und kamen an zwei Kirchen ohne Kirchturm, bzw. mit Kirchturm im Garten vorbei.


Diese Etappe zog sich dann doch noch dementsprechend in die Länge und war nach meiner Etappe 4 von Bispingen nach Soltau auch recht enttäuschend. Denn hier gab es zwar schöne Passagen, aber der Umweg und die langen geraden Abschnitte vor allem auf befestigen Wegen waren weit weniger schön als die abwechslungsreiche Natur auf der 4. Etappe.
Auch diese Erfahrungen sind Teil des Wandererlebnis und ich bin gespannt was die letzte Etappe für mich parat hält. Hier ist es vor allem nicht ganz sicher wie lange die Etappe dauern wird, denn es fehlen noch einige Kilometer und wie eingangs beschrieben, ist eine konkrete Aussage über die Etappenlänge erst im Nachhinein machbar. Es bleibt also spannend.
Nach fast 6 Stunden endet unsere heutige Wanderung im Alten Postweg von Visselhövede.