Pilgern auf der Via Scandinavica im Landkreis Uelzen

Von Kloster zu Kloster

Inspiriert durch einen Artikel in der regionalen Tourismusinformation, schnürte ich – Sabrina – kurzerhand meine Wanderschuhe, um vom Kloster Medingen zum Kloster nach Ebstorf zu wandern.


Es gibt ja bekanntlich keine Zufälle, aber diese Wanderung entstand spontan. Ich war für ein anderes Projekt unterwegs und hatte Kontakt mit der Toursimusinfomation in Ebstorf. Durch Zufall sendete mir die dortige Mitarbeiterin einen Probeartikel zu – und wie sollte es anders sein, er handelte vom Wandern. Nicht irgendeine Wanderung, nein es ging um den Jacobsweg: besser gesagt um die Via Scandinavica.

Die Überschrift lautet von Kloster zu Kloster – ich las neugierig den Artikel und fragte daraufhin umgehend eine Freundin und bereits altbekannte Mitwanderin, ob sie Lust hätte sich mit mir auf den Weg zu machen.

Beschilderung zum Kloster

Da beide Klöster in meiner unmittelbaren Nachbarschaft liegen, hielt sich der planerische Aufwand für die Wanderung in Grenzen. Am verabredeten Morgen starteten wir unsere Wanderung am Kloster in Medingen. Im Vorfeld hatte ich dann doch eine kleine Recherche zum Jacobsweg gemacht und viele weitere Inspirationen erhalten. Die zum Jacobsweg gehörigen Wege sind überall in Deutschland verstreut und es gibt bestimmt auch eine Etappe ganz bei dir in der Nähe.

Zur Sicherheit lud ich also noch das notwendige Kartenmaterial aufs Handy. Man weiß ja nie wie gut ein solch alter Weg ausgeschildert ist.

Die gelbe Muschel auf dem blauen Hintergrund

Am Kloster Medingen, mit seiner langen Geschichte, liefen wir also bei moderatem Wetter los. Es war nicht zu warm und nicht zu kalt und Regen war glücklicherweise keiner in Sicht. Kurz nach dem Parkplatz entdeckten wir auch das erste Schild – blauer Untergrund mit gelber Muschel. Wir waren also schon mal auf der richtigen Spur. Mit etwas Hilfe der modernen Technik fanden wir schnell den richtigen Weg. Wir verließen Medingen und liefen durch Wald und Flur. Trotz gutem Wetter und dem heutigen Feiertag begegneten wir auf dem gesamten Weg keiner Menschenseele. Fröhlich und motiviert folgten wir den gelben Muscheln, die sich in der Natur zu gelben Pfeilen verändert hatten. Immer wieder mussten wir die Handykarte zur Rate ziehen, aber alles in allem war der ca. 15 Kilometer lange Weg gut ausgeschildert. Allerdings wohl nichts im Vergleich zu der Beschilderung kurz vor Santiago de Compostello. Aber da wären wir auch sicher von mehreren Wanderern umgeben gewesen.

gelbe Pfeile gibt es auch…

Wir genossen also die Ruhe und nutzten die Zeit für Gespräche über dieses und jenes. Immer mal wieder begleiteten uns kleine Highlights auf dem Weg. Kurz vor dem nächsten Dorf sprang vor uns ein Reh aus dem Gebüsch und lief seelenruhig mehrere hundert Meter neben uns her. Der Weg verlief abwechselnd durch die Wälder und weite Teile der Feldmark in der Region Uelzen. Immer wieder hatten wir eine prächtige Aussicht über viel Nichts.

Eine Wanderung ist eben doch auch immer ein Abendteuer. Vor allem der Hintergrund des Jacobswegs gab mir bei dieser Wanderung einmal mehr zu denken und ich setzte den ein oder anderen Schritt etwas bedächtiger.

Durch kleine Ortschaften und Wälder kamen wir unserem Ziel dem Kloster Ebstorf, in dem noch heute im ehemaligen Benediktinerinnenkloster Frauen nach einer klösterlichen Ordnung in einer evangelischen Gemeinschaft leben, mit jedem Schritt näher.

Dieses Mal hatten wir keine Pause geplant und nutzen das Ende der Wanderung am Marktplatz in Ebstorf für ein Eis. Das hatten wir uns nach der 3-stündigen Wanderung von Kloster zu Kloster auch verdient.

Diese Etappe des Jacobsweg wird sicherlich nicht die letzte auf meiner Wander-Bucketliste gewesen sein.

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