Von Niederhaverbeck bis zum Wilseder Berg
Die ultimative Jahreszeit für einen Besuch in der Lüneburger Heide ist zwischen August und September, wenn die Heide blüht. Mit dem Ziel die lila Pracht zu bewundern, machte ich (Sabrina) mich mit drei bereits bekannten Mitwanderern auf, um die Faszination Heide zu erkunden.
Dieses Mal war meine Vorbereitung der Wanderung ganz anders als sonst: Es gab nämlich keine. Lediglich der Ausgangspunkt am Parkplatz in Niederhaverbeck war vorab definiert. Aber ich ließ mich einfach darauf ein dieses Mal nicht genau zu wissen wo es lang geht, wie weit wir wandern und ähnliches.
Am Parkplatz angekommen, mussten wir feststellen, dass wir natürlich nicht die Einzigen mit der Idee des Wanderns waren. Die Parkplätze der Heide waren sehr voll und es standen sogar Busse dort. Wir waren trotzdem motiviert und traten unsere Wanderung an.
Einer spontanen Eingebung folgend, machten wir uns vom Parkplatz auf in Richtung Wilseder Berg. Der sollte laut Auskunfts-Stein ca. 5 km entfernt sein. Bei dieser Wanderung vertrauten wir tatsächlich ausschließlich den Steinen und Wegweisern entlang der Pfade. Das Handy war nur zum Fotos machen da. Eine sehr ungewohnte Erfahrung, aber es verändert doch die Art und Weise, wie sich die Wanderung anfühlt. Oft gucken wir häufig nach dem Weg und verlieren dabei die Wertschätzung für die Umgebung und den Moment. Diese Mal konnten wir uns voll und ganz auf die Beschilderung verlassen.
Ein weiterer Vorteil des etwas abgelegenen Weges war, dass wir während der ersten 3 Kilometer praktisch keinen anderen Menschen begegnet sind. So konnten wir entspannt die blühende Heide bewundern. Am Wegesrand standen zum Teil auch Heidelbeeren, die schmeckten allerdings sehr sauer.
Wir wanderten bei bestem Wetter durch kleine Wälder und Heideflächen, auf Sandwegen und über kargere Teile der Heide. Auf dem Aussichtspunkt am Weg konnten wir bereits den Wilseder Berg erkennen. Vereinzelt sahen wir von dort aus auch einige Menschen zu Fuß oder mit dem Rad.
Je näher wir nun dem Highlight – dem Wilseder Berg – kamen, desto mehr Menschen trafen wir. Es war belebt, aber nicht überfüllt, als wir den Anstieg auf den mit fast 200 m höchsten Berg der Lüneburger Heide antraten. Ich stellte fest, dass der Anstieg doch sehr steil ist, aber die Heideflächen sind ansonsten auch sehr ebenerdig.
Oben angekommen genossen wir für einen Moment die Aussicht. Da wir nicht zu lange unterwegs waren, hatten wir uns kein Picknick, wie sonst üblich, mitgenommen. Oben bereuten wir das sofort. Denn egal wie lang der Weg ist, ein kleiner Snack geht immer. Also wieder was gelernt.
Nachdem wir die Aussicht angemessen gewürdigt hatten, machten wir uns an den Abstieg. Zurück wählten wir einen anderen Weg – auch diesem konnten wir wunderbar durch die Steinwegweiser folgen. Es ging somit über die trockenen Sandwege der Heide zurück zum Parkplatz in Niederhaverbeck. Unterwegs begegnete ich sogar noch einem alten Bekannten- nämlich dem „F“ – mehr dazu findet ihr in den Beiträgen zum Freudenthalweg. Aber somit wusste ich, dass ich auf dieser Etappe schon einmal gewandert sein musste. So richtig erinnern konnte ich mich aber an den Abschnitt nicht.
Nach gut 1,5 Stunden und 10 Kilometern hatten wir es geschafft. Auf Grund des fehlenden Picknicks machten wir uns schnell auf den Heimweg, denn nun war der Hunger schon sehr groß.