Küstenwanderung in Cornwall

Ein Sommertag in St. Ives

Diesen Sommer besuchte Mareike für 10 Tage einen Freund in London, und um nicht nur die große Stadt zu erkunden, fuhren beide für ein paar Tage hinunter nach Cornwall. Sonnenuntergänge, Steilküsten und türkises Meer. An einem der Tage stand bei herrlichstem Sonnenschein eine kleine etwa 6 km lange Wanderung entlang der hügeligen Küste im Südwesten von Cornwall, bei St. Ives, an.


Nach dem Frühstück ging es los und die erste Hürde war der Verkehr. Die Straßen waren voll, denn scheinbar wollte wirklich jeder Mensch in England gerade in Cornwall das gute Wetter ausnutzen. Immerhin war St. Ives auf große Mengen von Touristen vorbereitet und hatte oberhalb der Stadt eine riesige Wiese zu einem Parkplatz umfunktioniert. In doppelter Reihe wurden Autos eingewiesen und auf dem großen Gelände verteilt. Einer der Ordner half uns dann noch den kürzesten Weg in die Hügel zu finden und schon ging es los.

Aussicht aufs Meer in Cornwall
Was für eine Aussicht…

Da wir uns nämlich eh oberhalb der Stadt befanden, gingen wir direkt von dort in die Wiesen und die Natur. Den Start des Weges fanden wir mithilfe von Komoot in einer kleinen Gasse zwischen Bauernhöfen und so ließen wir den Verkehr der Zufahrtsstraße schnell hinter uns. Der Wanderweg war schmal und zu beiden Seiten mit hohen Hecken begrenzt, so dass man sich fast wie in einem pflanzlichen Tunnel vorkam. Manchmal zweigten Eingänge zu Weiden ab, auf denen Kühe grasten. Wir begegnetem keinen einzigen Menschen. Es war wunderbar ruhig und idyllisch.

Nach etwa 20 Minuten wurden die Büsche etwas niedriger und plötzlich öffnete sich der Blick hin zum blauen Meer. Die letzten Wolken verschwanden gerade über dem Festland im Norden, so dass der blauen Himmel sich voll über dem etwas dunkleren Wasser ausbreiten konnte.

Was ein wundervoller Weg

Wir liefen direkt runter bis zu der Steilküste, um die ersten Blicke zu genießen. Ein wenig weiter sollte es einen schönen Aussichtspunkt geben und so machten wir uns auf den Weg. Eine alte Zinnmine lag mitten auf einem in das Meer ragenden Hügel, der die türkis leuchtende Bucht auf der anderen Seite begrenzte. Wir hatten eine tolle Sicht entlang der felsigen Küste. Von hier hätten wir noch weiter in südliche Richtung wandern können, denn die Strecke bis nach Zennor war eine sehr beliebte Wanderroute, aber leider hatten wir abends noch was vor, so dass wir nur eine kurze Runde gingen, die uns nun an der Küste entlang zurück nach St. Ives führen sollte.

Da kann man nur strahlen…

In entspanntem Auf und Ab ging es nun mit dem Meer auf der linken Seite an der Küste entlang. Kurze Gräser, einige Blumen und struppige kleine Büsche bedeckten den Boden, aus dem gelegentlich Felsen herausragten, nichts verhinderte den Blick auf die wunderbare Küstenlinie.

Je näher wir der Stadt kamen, desto mehr Menschen waren auf den Wegen unterwegs, es war jedoch weit davon entfernt voll zu sein. Auf dem nächsten flachen Hügel tummelten sich ein paar Menschen, denn hier öffnete sich der Blick auf den schönen Strand von St. Ives, der an diesem warmen Tag hoffnungslos überfüllt war. Funfact: St. Ives hat in den letzten 20 Jahren mehrmals den Titel „Best UK Seaside Town“ gewonnen und es gibt hier mit das sauberste Badewasser in Westeuropa. Kein Wunder also, dass hier so viele Menschen waren.

Begrenzt wurde der Strand auf beiden Seiten von Felserhöhungen und auf der Landseite erhob sich treppenförmig die Stadt über dem Meer. Was für ein fantastischer Anblick! Die oftmals weißen Häuser hätten so auch in Griechenland stehen können.

Wir spazierten direkt am Strand entlang Richtung Innenstadt und waren froh, dass wir nicht hier unsere Unterkunft hatten, da es einfach zu voll war. Die schmalen Gassen luden zu einem entspannten Bummel durch Geschäfte und Cafés ein, aber die Gruppen der sich darin aufhaltenden Menschen schreckte dagegen etwas ab. Wir holten uns trotzdem zur Stärkung eine lokale Spezialität: Cornish Pasty und aßen das gefüllte Gebäckstück im Gehen. Sobald man ein paar Meter aus der Innenstadt heraus kam, wurde es auch wieder leerer und wir machten uns nun wieder auf den Weg zum Parkplatz, zu dem wir nun durch die Straßen der Stadt wieder hinauflaufen mussten.

Die Küste in Cornwall bietet an vielen verschiedenen Ausgangspunkten tolle Wandermöglichkeiten und immer wieder neue und spektakuläre Sichten auf das Meer und schöne Strände. Mein erster Ausflug in diese Gegend hatte mich definitiv begeistert – ich komme bestimmt wieder!

Mareike

32 Jahre, aus der Nähe von Bremen.

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