Im letzten Winter war ich mit zwei Freundinnen in Bad Harzsburg für ein Mädelswochenende. Neben vielen guten Gesprächen, Wein und leckerem Essen darf natürlich auch ein bisschen Bewegung nicht fehlen. Und so entschieden wir uns für eine ca. 10 km lange Wanderung von Bad Harzburg zum Luchsgehege und wieder zurück.
Von unserer Unterkunft, die sehr zentral in Bad Harzburg gelegen war, machten wir uns zunächst auf den Weg durch den Kurpark und dann zum Baumwipfelpfad. Hier konnten wir schon unseren ersten Wegweiser entdecken – ein Luchs. Diesem folgten wir stetig auf unserer Wanderung durch den Wald.
Nach einiger Zeit und einigen Metern Anstieg veränderte sich jedoch die Landschaft – der Wald lichtete sich und wir sahen viele umgestürzte Bäume. Sicherlich auch ein Zeichen der Stürme die hier nur wenige Tage zuvor gewütet hatten und nun ihr Unwesen in unserer Heimat Bremen trieben. Einige Freunde hatten uns nämlich von dieser Reise abgeraten. Bei Sturm durch einen Wald mit alten Bäumen zu gehen wäre auch vielleicht nicht die beste Idee gewesen. Trotzdem entschieden wir uns einen Tag vorher die Reise anzutreten: immerhin konnte man unsere Unterkunft nicht erstatten und wir könnten ja mal schauen wie sich die Lage entwickelt. Sollte es zu doll Stürmen, würden wir uns ein Alternativprogramm überlegen.
Und so checkten wir am Samstag morgen verschiedene Wetterapps und Wetterberichte und stellten fest, dass es in dieser Region weder sehr windig sein würde noch war Regen angekündigt. Dann schnürten wir unsere Schuhe und los ging’s. Also zurück zur Wanderung: vorbei an umgestürzten Bäumen und einer recht kargen Landschaft wanderten wir inzwischen nur noch mit wenig Steigung weiter.
Als wir das Luchsgehege an den Rabenklippen erreichten, hielten wir gespannt Ausschau nach den Tieren. Leider entdeckten wir keinen der Luchse und aufgrund von Corona wurden die Fütterungen der Tiere zu dem Zeitpunkt auch nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführt.
Da wir aber nun schon ein Stück gewandert waren, wollten wir auch noch den kurzen Abstecher zu den Rabenklippen machen, an denen das Luchsgehege liegt. Von hier aus hat man eine tolle Aussicht auf die Umgebung und es gibt ein Restaurant. Eigentlich wollten wir uns nur kurz aufwärmen und eine heiße Schokolade trinken, irgendwie haben wir dann aber auch noch einen Kaiserschmarrn bestellt.
Nachdem wir uns gut gestärkt hatten, ging es dann noch mal zum Gehege, um zu checken, ob wir diesmal einen Luchs sehen konnten (leider nein) und dann wieder zurück nach Bad Harzburg. Diesmal wanderten wir eine andere Strecke und erreichten gut gelaunt die kleine Stadt.
Die Tour zu den Luchsen hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt. Auch wenn wir keine Luchse gesehen haben, ist die Tour sehr abwechslungsreich und kurzweilig.
