In 13 km um den Muckross Lake
Anfang August waren wir in Irland und reisten dort auch in die Nähe des Killarney Nationalparks im Herzen Kerrys. Die Berge und Seen bieten ein paar wundervolle Ausflugsziele, die wir leider nicht alle besuchen konnten. Doch anstatt von Ort zu Ort zu hetzen, nahmen wir an diesem wunderschönen Sommertag ein wenig die Geschwindigkeit raus und beschlossen eine entspannte Wanderung rund um den Muckross See zu machen, der direkt südlich an den größten See des Nationalparks anschließt. Man kann diese Tour auch mit dem Rad machen, da die Hauptwege asphaltiert sind.
Von Süden kommend war schon die Anreise durch die Berge ein Highlight. Es gab immer wieder kleine Aussichtspunkte und Cafés luden zu kurzen Pausen ein.
Von hier aus mussten wir auch nicht bis nach Killarney fahren, sondern hielten einige Kilometer vor der Stadtgrenze bei der Muckross Abbey. Diese und den nebenliegenden Friedhof schauten wir uns an, bevor wir ein kurzes Stück zurückfuhren zum Muckross House, wo der Hauptparkplatz dieser Seite liegt. Man muss keine Gebühr zahlen und hat Toiletten und Restaurants und viel Platz zum Parken.
Dort starteten wir unsere Wanderung. Man hätte auch durch den schönen dichten Wald von hier zur Abbey gehen können, aber das war uns zu weit gewesen, um das noch in die Wanderung einzubauen und so beschlossen wir nur einmal um den See herumzugehen. Ich hatte die Strecke auf MapsMe geöffnet, welches mir die verschiedenen Highlights anzeigte.
Am Muckross House war unendlich viel los. Familien mit Kindern, Radfahrer und Pferdekutschen teilten sich die Wege. Es war vermutlich der sonnigste und wärmste Tag des gesamten Jahres und so nutzten nicht nur Touristen das fantastische Wetter für einen Ausflug, sondern auch die Einheimischen. Wir würden abends nicht nur eine Person mit krebsroter Haut herumlaufen sehen.
Schnell versuchten wir dem Trubel zu entgehen und durchquerten die Gärten in Richtung Norden, wo der Lough Leane See diesen Abschnitt von der Stadt Killarney trennt. Es ging schnell hinein in einen lichten Wald, der uns ein wenig Kühle schenkte. Kaum waren wir abgebogen, waren wir auch fast allein unterwegs. Zu unserer Rechten befand sich eine Höhle, die man komplett durchqueren konnte – besonders mit Kindern sollte man sich dieses Highlight nicht entgehen lassen und es liegt noch so nah am Parkplatz, dass man von dort auch mit Kindern hinlaufen kann. Da die Höhle jedoch recht lang ist, sollte man zumindest Handytaschenlampen anmachen, es war auch an diesem hellen Tag stockdunkel in der Mitte des Tunnels.
Von hier ging es weiter auf der Landzunge zwischen den beiden Seen und wir sahen nun gelegentlich das Wasser auf unserer rechten Seite. Wir waren hier vom geteerten Hauptweg abgebogen und wanderten auf einem schönen Naturpfad durch Wiesen, Marsch und lichte Wälder. Eine Steinbrücke verbindet unsere Landzunge mit den Inseln auf der anderen Seite und erlaubt Booten von einem zum anderen See zu wechseln.
Wir waren nun an der Spitze des Muckross Lakes angekommen, hatten also in etwa die Hälfte des Weges zurückgelegt und wie es der Zufall wollte, gab es dort das Dinis Cottage, wo man allerhand Erfrischungen, Mittagessen oder Kuchen kaufen konnte. Es war viel los, denn wir kamen näher an die Hauptstraße heran und viele Radfahrer machten hier auch ihre Pause, aber trotzdem bekamen wir schnell unser frisch zubereitetes Sandwich, das wir auf einer Bank mit Seeblick genossen. Noch schnell die Toiletten besucht und schon ging es weiter.
Es wurde wieder eine kleine Brücke überquert, da es nun auf das südliche Festland ging, am Ufer entlang in Richtung Straße. Dort war natürlich ein Parkplatz, den wir überquerten, um auf der anderen Seite in die Bergflanke aufzusteigen und uns unseren Weg zu dem Torc Wasserfall zu suchen. Hier gibt es mehrere ausgeschilderte Wege in unterschiedlichen Schwierigkeiten und Längen, da ist für jeden etwas dabei. Ein Parkplatz direkt unterhalb der Wasserfälle lässt einen fast direkt dort hinfahren.
Wir kamen jedoch von oben und stiegen höher als der Wasserfall, überquerten den Fluss dort oben und stiegen dann zu dem Rauschen des Wassers hinab, wo Treppenstufen entlang des Falls verlaufen. Es war wirklich ein schöner Abstecher, den wir gerne mitgenommen hatten, auch wenn es recht warm wurde bei den Höhenmetern, die wir zusätzlich machen mussten. Wir waren auch schon auf halbem Weg hoch zum 535 m hohen Gipfel des Torc Mountains, aber ließen ihn dann doch für ein anderes Mal neben uns liegen.
Am Parkplatz unterhalb der Wasserfälle überquerten wir wieder die Straße (es gibt auch eine Unterführung, die wir jedoch erst auf der anderen Seite der Straße entdeckten) und bewegten uns nun durch den Wald wieder zurück in besser besuchte Gegenden. Der Wald wich grünen Feldern und man konnte nun aus verschiedenen Wegen zurück zu dem Gärten des Muckross House wählen.
Nach etwa 13 km, etwas über 200 Höhenmetern und nicht ganz 3,5 Stunden (inklusive Pausen) kamen wir wieder am Parkplatz an.