Wanderung zu historischen Tempeln und Statuen im Gyeongju Nationalpark

Nachdem mein Freund und ich bereits zwei Wanderungen in Südkorea unternommen hatten, war der nächste Halt auf unserer Reise die historische Stadt Gyeongju, auch bekannt als Golden City. Denn hier gibt es nicht nur viele uralte Grabhügel sondern auch altertümliche Straßen, Tempel und Brücken. Nachdem wir uns an unserem ersten Tag die wichtigsten Kulturdenkmäler angesehen hatten, entschieden wir uns am nächsten Tag für einen Ausflug in den gleichnamigen Gyeongju Nationalpark.


Mit dem Bus fuhren wir ein Stück aus der Stadt heraus und folgten dann den Anweisungen, die wir im Internet gefunden hatten zum Start des Weges. Auf anderen Blogs hatten wir gelesen, dass Beschilderungen nur in Hangul, also dem koreanischen Alphabet vorhanden waren. Umso überraschter waren wir, als wir viele Wegweiser auch in englischer Sprache fanden. Wir folgten den Schildern bergauf und kamen immer wieder an Abzweigungen vorbei, die einen auf einen kurzen Abstecher zu einer Buddha-Figur oder einem in Stein geritzen Buddha führten.

Deswegen konnte man die genau zurückzulegende Strecke am Anfang auch schwer einschätzen, denn viele kleine Abstecher können die Strecke natürlich auch enorm verlängern. Wir ließen uns aber natürlich nicht davon abhalten, die meisten der Abstecher mitzunehmen. Bei einigen größeren Skulpturen haben wir sogar Überwachungskameras mitten in der Natur gefunden, auch eine neue Erfahrung für uns. Hierbei handelte es sich jedoch wirklich um imposante Steinfiguren, so dass ich gut verstehen kann, dass dieses kulturelle Erbe geschützt wird.

Ein weiteres Highlight war, als wir einen kleinen Tempel erreichten und eine Pause einlegten. Hier lagen gratis Postkarten aus und an einem Briefkasten hing ein Zettel, dass diese Postkarten gratis verschickt würden. So ganz glauben wollten wir nicht, dass die Karte wirklich in Deutschland ankommen würde, probierten es aber dennoch. Insgesamt waren wir 11 Wochen in Asien unterwegs und waren zu diesem Zeitpunkt erst in der zweiten Woche. Also entschieden wir uns eine Karte zu uns selbst nach Hause zu schicken. Jeder füllte verdeckt eine Hälfte der Karte aus, so dass auf den anderen eine Überraschung wartete, wenn wir wieder zu Hause sind. Und erstaunlicherweise hat es tatsächlich funktioniert. Nur ca. 2 Wochen nach dieser Wanderung waren meine Eltern in der Wohnung, um nach dem Rechten zu sehen und da war die Postkarte schon in unserem Briefkasten.

Von diesem Tempel liefen wir weiter bergab, denn wir wollten auf der anderen Seite des Berges wieder herauskommen. Irgendwie sind wir aber dabei wohl ein Stückchen falsch gelaufen, denn als wir die Karte des Parks mit unseren Online-Karten verglichen, waren wir auf einmal ganz woanders. Das machte dann jedoch nichts, denn wir machten das beste daraus und kamen sogar an einer Art Gartencenter vorbei, die Hängematten aufgestellt hatten und bei denen sogar auf Englisch ein Hinweis stand, dass man diese kostenfrei nutzen kann. Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen.

Nach dieser kurzen Pause ging es weiter in Richtung Bushaltestelle. Hier hatten wir den Bus, der uns zu unserem nächsten Ausflugsziel, dem Bulguksa Tempel, bringen sollte, gerade so verpasst. Also warteten wir an der Bushaltestelle, als ein Koreaner mit einem Pick-up vorgefahren kam und uns in gebrochenem Englisch fragte wo wir hin möchten. Wir nannten ihm den Tempel und er bot an uns mitzunehmen. Da wir bisher in Südkorea nur gute Erfahrungen mit den Menschen gemacht haben und uns immer sicher gefühlt hatten, stiegen wir ein. Wir unterhielten uns so gut es ging und am Ende der Fahrt waren wir sicher, dass er selbst wahrscheinlich gar nicht zum Tempel wollte, der am Ende einer Sackgasse lag, sondern uns nur aus Freundlichkeit mitgenommen hatte. Wir bedankten uns vielmals bei ihm, als er uns am Eingang absetzte und stellten fest, dass wir schon wieder Glück hatten: am Eingang hing ein Schild, dass der Tempelbesuch heute für alle Besucher kostenfrei war.

Also schlenderten wir noch durch die wunderschöne Tempelanlage, bevor wir uns wieder auf den Weg in die Altstadt machten. Gyeongju und Umgebung kann ich jedem nur wärmstens ans Herz legen. Hier gibt es viel zu entdecken und überaus freundliche Menschen!

Insa

32 Jahre, aus der Nähe von Bremen

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