Es gibt Momente, in denen die Natur uns eine kleine Auszeit schenkt, auch wenn wir nur wenig Zeit haben. In diesem Blog geht es ja immer wieder um die kleinen Momente und die Wanderungen vor der Haustür. Genau so eine Gelegenheit nutzte ich kürzlich, um eine abendliche Wanderung durch die Lüneburger Heide zu machen. Genauer gesagt ging es für mich und meinen Gastwanderer in die Rehrhofer Heide bei Amelinghausen. Es war Mitte August, also der optimale Zeitpunkt für die Heideblüte. Obwohl es nur eine kurze Wanderung in der Abendsonne war, konnten wir die kleine Auszeit sehr genießen.
Zu Beginn der Wanderung war es noch etwas bedeckt und am Tag hatte es immer mal wieder geregnet. Nun aber kam mit jedem Schritt die Sonne raus. Schon bei den ersten Schritten in die Weite der Heideflächen und durch den sandigen Pfad spürte ich, wie schön die Natur unmittelbar in meiner Nachbarschaft ist. Der Heideboden war weich und federnd unter meinen Füßen, während sich die Landschaft vor mir öffnete, in einem bunten Teppich aus Heidekraut und Wacholdersträuchern. Wir waren auf der kleinen Heidefläche komplett alleine unterwegs und schlängelten uns durch die Heidelandschaft. Hier gibt es einige Wege aber keinen wirklichen Rundweg. Somit wagten wir einfach ein kleines Abenteuer und bogen mal recht uns mal links ab und schlenderten umher. Auf der Fläche der Rehrhofer Heide werden wir uns schon nicht verlaufen. Auf diesem Blog waren wir bisher noch nicht in diesem Teil der Lüneburger Heide unterwegs. Nur in Etappe 3 des Hermann Billung Wegs kreuzen wir kurz die Rehrhofer Heide- genau das Schild ist uns auch bei der heutigen Wanderung direkt ins Auge gesprungen.
Die Farbe der Heide war total unterschiedlich, einige Sträucher waren schon verblüht andere gläntzen im satten lila. Die Bienen surrten um uns herum und es lag ein Duft von Heidekraut in der Luft. Immer weiter wanderten wir durch den weichen Sand und erfreuten uns an der Natur – uns wurde bewusst, wie still die Heide war. In der Ferne nahmen wir das Rauschen der Autos wahr während uns der Weg durch die wellige Landschaft führte.
Als ich auf einer Anhöhe stehen blieb, um die Aussicht zu genießen, breitete sich die Lüneburger Heide vor mir aus – eine endlose Weite von Heidekraut, das sich im Wind wiegte. In der Ferne waren einige Windräder zu sehen und das Wetter wurde immer freundlicher und durch die körperliche Betätigung wurde uns warm.
Fazit: Kurze Wanderung, große Wirkung
Schließlich kehrten wir langsam zum Parkplatz direkt an der Rehrhofer Heider zurück, mit dem Gefühl, dass diese kurze Wanderung mir mehr gegeben hatte, als ich erwartet hatte. Die Ruhe und die Schönheit der Heide, die intensiven Farben und Düfte, die einfachen, aber tiefen Geräusche der Natur – all das war einfach herrlich.
Die Lüneburger Heide ist bekannt für ihre endlosen Wanderwege, aber man muss gar nicht immer stundenlang in der Heide wandern. Auch kurze aber gezielte Ausflüge bringen Ruhe und Zufriedenheit. Vor allem das Wandern in den frühen Abendstunden kann in der Heideblüte eine gute Alternative sein, denn dann ist es weniger voll und man kann die Natur mehr genießen. Außerdem ist das Licht und die Stimmung dann oft anders.
Eine Wanderung die ich auf jeden Fall wiederholen werden.