Rundtour entlang der Este von Hollenstedt nach Moisburg

Eine Wanderung des Regionalpark Rosengarten

An einem trüben Dezembertag trafen wir uns in dem verkehrsgünstig gelegenen Hollenstedt an der A1 südlich von Hamburg. Wir hatten uns einen netten, kleinen Rundweg herausgesucht, der in etwa 14 km durch beschauliche Wiesen- und Waldabschnitte von Hollenstedt nach Moisburg und wieder zurück führte. Am kleinen Parkplatz an der Grundschule „Am Glockenberg“ ging es los.

Die Este-Wanderungen (wir machten hier „W08“ – Wanderung Este-West) sind alle mit gelben Pfeilen markiert, so dass wir nur den richtigen Einstieg finden mussten, danach ging es immer den Pfeilen hinterher. Sie waren, wie auch die Wegmarkierungen des Freudenthalweges, gut sichtbar und leicht zu finden.


An der über 1000 Jahre alten Sankt Andreas Kirche in Hollenstedt ging es los – der hölzerne Kirchturm aus dem 16. Jahrhundert überzeugte direkt als erstes Fotomotiv. Ein paar Minuten später ging es schon raus in die Natur und wir folgten dem Fluss Este durch kleine Wälder und entlang nasser Wiesen in Richtung Moisburg. Jetzt im Dezember waren die meisten Bäume dunkle Skelette, die Blätter lagen braun und regennass auf dem Boden und federten unsere Schritte. Es roch nach Erde und Wald.

2 Frauen vor Kirche in Hollenstedt
An der Kirche in Hollenstedt

Nasse Grasbüschel hingen über den schmalen Pfaden, auf denen wir entlanggingen und so waren wir froh über unsere wasserfesten Wanderschuhe. Es nieselte leicht, doch uns wurde schnell warm, auch wenn sich die Sonne heute nicht durch die dicken Wolkenschichten kämpfen konnte und es unter den Bäumen schattig blieb.

Wir begegneten ein paar zotteligen, schwarzen Rindern auf einer Weide mitten im Wald und wurden neugierig betrachtet. Es würde mich nicht wundern, wenn wir heute die einzigen Wanderer hier waren. Eine stille, beruhigende Landschaft. Nur unsere gelegentlichen Gespräche und Lachen durchdrangen die Stille. Schöne Holzwegweiser standen immer wieder an verschiedenen Stellen an Kreuzungen und erzählten von weiteren Wegen und Dörfern in dieser Gegend.

Aussicht auf Teich mit Bäumen
Schöne Aussichten entlang des Weges

Als wir nach einigen Kilometern wieder einmal aus einem Wald herauskamen, um nun auf einem Holzsteg entlang von grünen Wiesen weiterzuwandern, beschlossen wir hier mit Selbstauslöser unser Headerfoto zu machen. Insa und Sabrina stellten sich bereit, ich richtete das Handy aus und dann rannte ich. 10 Sekunden bis zum Foto… Wir mussten 5 oder 6 Fotos machen, bis ich endlich nicht halb schlitternd und zu spät kommend vor den anderen beiden ins Bild segelte und mich zivilisiert zwischen den beiden einreihen konnte.

2 Frauen auf Wanderweg im Laubwald
Es ging viel durch den Wald…

Kurz vor Moisburg kamen die ersten Häuser in Sicht und wir erfreuten uns an alten Bauernhäusern und einem Paar zotteliger Schafe neben dem Weg. Wir wanderten nun direkt am Fluss und suchten uns dort ein schönes Plätzchen für unsere Mittagspause. Entspannender Blick auf die Este und trotz Natur schon im Dorfgebiet von Moisburg, war es der perfekte Platz, um unseren Hunger zu stillen.

Der Wanderweg führte direkt durch das historische Zentrum von Moisburg, vorbei an einer Kirche und der Amtswassermühle, die auch ein Mühlenmuseum beherbergt, das wir natürlich nicht besuchen konnten. Die Mühle ist jedoch eine der letzten noch voll funktionsfähigen Mühlen der Region und steht an der Stelle, an der schon 1379 das erste Mal eine Mühle erwähnt worden war. Wir verweilten kurz vor den geschichtsträchtigen Gebäuden, um dann das Dorf auf der anderen Seite wieder zu verlassen. Wir entfernten uns nun von der Este und folgten den Wegen zurück in die Felder und kleinen Wäldchen.

Auf einer abenteuerlichen Brücke mit nur einseitigem Geländer überquerten wir den Staersbach. Wir gingen einzeln hinüber, immer mit dem Handy im Anschlag und der Hoffnung, dass einer von uns ausrutschen und ins Wasser fallen würde. Natürlich passierte nichts dergleichen und wir wanderten entspannt weiter durch die ruhige Natur. Es hatte aufgehört zu nieseln, so dass wir gut gelaunt die letzten Kilometer hinter uns brachten. Mit nur 14 km war der Este-Weg auch relativ kurz, so dass unsere Füße auch am Ende noch fit waren. So eine knapp dreistündige Wanderung war eine schöne Abwechslung zu den langen Tagen auf den Spuren des Freudenthalweges!

Salatfeld und Apfelbaum
Auch an Apfelbäumen ging es entlang…

Kurz vor unserem Ziel führte uns der Weg durch eine Allee von Apfelbäumen und obwohl die Blätter schon vom Wind in alle Richtungen verstreut worden waren, hingen noch Äpfel an den Bäumen. Ungläubig blieben wir stehen und streckten uns, um die Äpfel zu erreichen. Kaum größer als Kirschen, erwartete ich nicht wirklich einen guten Geschmack als ich wagemutig in meinen Apfel biss, aber Überraschung! Saftig und hart, dabei nicht zu sauer. Insa war ebenfalls begeistert und dann wurden noch ein paar Äpfel für Sabrinas Pferd gesammelt. Was für eine erfolgreiche Wanderung.

Einige Zeit später kamen wir am frühen Nachmittag wieder in Hollenstedt an und liefen zurück zu unseren Autos. Trotz des grauen Wetters hatte uns die Wanderung erfrischt und Spaß gemacht, so dass es nun entspannt wieder nach Hause gehen konnte.

Falls einem die gelben Pfeile zu unsicher sein sollten oder ihr eine andere der vielen Wanderungen des Regionalpark Rosengarten im Süden Hamburgs machen wollt, findet ihr „hier“ die Route, ein paar Informationen und die GPX-Daten zum Download.

Mareike

35 Jahre, aus der Nähe von Bremen.

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