Im Spätsommer 2023 ging es für mich zum Radwandern auf eine Radtour durchs Alte Land. Unsere Tour sollte uns über knapp 45 km durch den Obstgarten Norddeutschlands führen. Wir starteten unsere Tour gegen 10 Uhr in Buxtehude in Bahnhofsnähe. Von dort aus ging es zuerst durch die Innenstadt von Buxtehude, über einige Ampel und dann schließlich auf die Radstrecke.
Am frühen Sonntagmorgen war die Stadt noch recht verschlafen und wir trafen kaum andere Leute. Sobald wir allerdings auf die ausgewiesene Radstrecke nach Jork in Richtung Elbe abbogen, begegneten wir einer Vielzahl an Radlern – von alt bis jung, von sportlich und schnell zu gemütlich war alles dabei. Wir hatten natürlich nur „normale“ Mountainbikes am Start und radelten unsere ersten Kilometer mit knapp 15 bis 18 kmh in Richtung Jork.
Die Strecke führte uns unter der Autobahn hindurch und nach wenigen Metern waren wir in der Natur angekommen. Die Wegbeschaffenheit und auch das norddeutsche Flachland ermöglichten uns ein relativ hohes Grundtempo und so kamen bald die ersten Obstplantagen in Sicht. Die meisten Bäume hingen noch voller roter Äpfel. Die Bäume standen wie an der Schnur gezogen, grün und üppig bestückt in Reih und Glied.
Wir kamen durch kleine Orte und mussten hier und da mal absteigen, um auf die Karte zu blicken. Im Vorfeld hatten wir uns eine Tour bei Outdooractive ausgeguckt.
Dies ist nach gut drei Jahren Windundwetterwandern tatsächlich meine erste Radwanderung auf diesem Blog. Die Navigation und auch das Bildermachen stellte sich für mich viel komplizierter als beim Wandern heraus, denn beim Radeln habe ich mein Handy in der Regel weniger griffbereit. Naja, wir haben es trotzdem geschafft und den richtigen Weg gefunden und ein paar Bilder sind natürlich auch entstanden.
Das Alte Land bietet wirklich viel Natur und die kleinen Orte überzeugen teilweise durch sehr alte und aufwändig restaurierte Fachwerkhäuser.
Es ging es für uns per Radbrücke über einen kleinen Ausläufer der Elbe. Immer wieder begegneten wir anderen Radfahrern, aber alles in allem konnten wir die Natur und die Eindrücke um uns herum entspannt genießen. Das Wetter entwickelte sich wie angekündigt zu einem sehr warmen Septembertag und der Fahrtwind war mehr als angenehm.
Schnell merkten wir, dass man entlang dieser Strecke so gut wie keine Höhenmeter zurücklegt – außer man klettert auf einen Deich. 😉
Immer wieder kamen wir an Obstplantagen vorbei und so erreichten wir nach einer Weile den Ort Cranz. Von hier aus ging es direkt an die Elbe und das Airbus-Gelände sowie die dortige Werft kommen in Sicht. Auch gibt es hier eine Fährverbindung in Richtung Hamburg-Blankenese, die auch an diesem Tag stark frequentiert war. Für uns ging es hier aber weiter. Zuerst durch den Ort, wo mir die Autofahrer Leid tun, denn es gibt keinen Radweg und in den schmalen, geschwungenen Straßen ist das Überholen von uns Radfahrern kaum möglich. Als wir aus dem Ort herauskamen, queren wir dann tatsächlich am Cranzer Hauptdeich den dortigen Deich und fahren nun auf einem Radweg direkt zwischen Deich und Elbe. Hier lässt es sich wirklich gut aushalten und man hat den optimalen Blick.
Leider endet der Weg ziemlich schnell. Aber wir nutzen die Zeit noch für eine kurze Pause, direkt an der Elbe. Auf dem Wasser ist bei dem Wetter wirklich einiges los und wir beobachten das Treiben, bevor wir erneut über den Deich fahren, um unsere Fahrt in Richtung Stade fortzusetzen.
Zu diesem Zeitpunkt ist es fast Mittag und die Sonne hat noch immer Kraft und wir haben ca. die Hälfte unserer heutigen Strecke geschafft. Immer noch motiviert ging es für uns durch einen kleinen Baustellenabschnitt weiter. Wir erreichten danach Jork und fuhren entlang der Hauptstraße an vielen gut besuchten Hofläden vorbei. Danach führte uns unsere Tour aber wieder in Richtung Elbe. In Lühe kommen wir in ein Naherholungsgebiet, mit Fährmöglichkeiten, Essens- und Getränkebuden und auch einem angrenzenden Campingplatz. Es gibt auch eine Art Park direkt an der Elbe und wie sollte es anders sein – auch hier machten wir noch einmal Rast und genossen den Blick auf die Elbe. Es fuhren sogar einige große Pötte an uns vorbei.
Nach kurzer Zeit ging es für uns dann weiter in Richtung Stade. Es ging nochmal entlang des Deichs mit der Elbe zu unserer rechten Seite. Dabei trafen wir noch einige Schafe und uns begegneten nun auch immer mehr Menschen. Insgesamt war noch alles herrlich grün und es war sommerlich, die Elbe plätscherte an den Wellenbrechern vor sich hin, es wehte eine kleine Brise und die Natur um uns herum war herrlich friedlich. Nach kurzer Zeit kamen wir dann kurz vor Stade an einen kleinen Elbstrand. Hier mussten wir dann doch noch einmal unsere Picknickdecken rausholen, unsere Schuhe ausziehen und die Füße ins Wasser halten. Wir legten uns für ein paar Minuten auf die Decken und genossen die Mini-Auszeit mit herrlichem Blick auf die Elbe, die kleinen und großen Boote um uns herum und den Sand unter uns.
Da wir noch ein paar letzte Kilometer vor uns hatten, brachen wir viel schneller als eigentlich gewollt auf. Unser nächster Stopp war die Stader Innenstadt für eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen. Das hatten wir uns nämlich nach 45 km wirklich verdient. Die Altstadt von Stade ist auf jeden Fall einen Besuch wert und wir kehrten kurz ein und genossen die alten Fachwerkhäuser, bevor es für und mit dem Rad Richtung Bahnhof und mit dem Zug zurück nach Buxtehude ging.
Alles in allem ein rundum gelungener Ausflug, der alles beinhaltete was man für eine kleine Auszeit vom Alltag braucht. Das werden wir in jedem Fall wiederholen. Auch das Fahrrad als Fortbewegungsmittel habe ich wieder neu entdeckt, denn im Gegensatz zum Wandern kommt man hier doch um einiges schneller voran und kann problemlos weitere Strecken in Angriff nehmen.