Schneverdingen – Tütsberg – Pietzmoor – Silvestersee
Die erste Wanderung und somit der Beginn von allem, was nun folgt und was ihr hier findet: Seid gespannt auf die Entstehung von „Wind und Wetter wandern“. Außerdem erfahrt ihr ganz nebenbei wundervolles über die Heideblüte in der Lüneburger Heide.
Zwischen Anfang August und Mitte September blüht die Heide am schönsten. Und so zogen auch Insa und ich Mitte August unsere Wanderschuhe an, um diese touristische Attraktion in der Lüneburger Heide selber erleben zu können.
Wir wählten den perfekten Tag zum wandern. Nach anfänglichem Regen bei der Anreise, konnten wir unsere Wanderung trockenen Fußes starten. Es stand ein mehrstündiger Rundkurs von Schneverdingen über den Tütsberg bis hin zum Pietzmoor und über den Silvestersee wieder Richtung Parkplatz an.
Euphorisch starteten wir, denn alles leuchtete in einem herrlichen Lila. Wir hatten den idealen Zeitpunkt erwischt – die weiten Heideflächen stehen in voller Blüte und sind zu recht eine ganz besondere Sehenswürdigkeit.
Auf unserer Wanderung entlang der sandigen Heidewege begegneten wir kaum Menschen. Dies freute und verwirrte uns gleichermaßen. An einem schönen Wochenendtag am Ende des Sommers zur Zeit einer der schönsten Naturschauspiele Norddeutschlands, hatten wir erwartet mehr naturbegeisterten Menschen zu begegnen.
Wir passierten einen Aussichtspunkt und den Hoteltütsberg und wanderten weiter entlang der blühenden Heide in Richtung Pietzmoor, dem größten zusammenhängenden Moor in der Lüneburger Heide. Unterwegs machten wir auf einer Bank mit herrlicher Aussicht auf die lila Umgebung Rast.
Sobald wir uns nach der Stärkung den Parkplätzen des Pietzmoors näherten, trafen wir auf immer mehr Menschen. Der Rundweg im Pietzmoor entlang des Stegs, der über die moorige Fläche führt, ist ungefähr 4 km lang. Nach einem Blick auf unsere Smart Watch entschieden wir uns jedoch nur für einen kurzen Abstecher ins Moor – da wir den weiten Weg zum Parkplatz noch zurück mussten, verzichteten wir auf den kompletten Rundweg. Außerdem beschlossen wir, dass das Pietzmoor auch später noch dort sein und auf uns warten würde, aber die Heide nur jetzt so schön blühte. Und so verließen wir kurzerhand die vollen Wege wieder und traten den Rückweg an. Das Pietzmoor setzten wir gedanklich auf die To-do-Liste für eine der nächsten Wanderungen.
Sobald wir wieder auf den Heideböden wanderten, fielen uns Schilder mit allerlei Wegweisern und verschiedenen Kennzeichen (unter anderem auch die Muschel des Jakobswegs) auf und uns kam plötzlich die Idee: Warum wandern wir eigentlich nicht mal nach den Symbolen?
Auf dem Wegweiser vor uns befanden sich diverse Schilder und Aufkleber, die wir uns nun neugierig genauer anschauten. Ein unscheinbares weißes F erregte unser Interesse und so schlugen wir sofort dessen Bedeutung nach…
Und siehe da, dieser Wanderweg führt von Verden nach Hamburg: Der als Freudenthalweg bekannte 150km lange Fernwanderweg verläuft durch unser beider Heimat. Ein, zwei Blicke, nicken – die nächste Wanderung war beschlossen und wir wanderten heute beseelt und hoch motiviert weiter, planten die nächsten Schritte und freuten uns schon jetzt auf das nächste Wanderabenteuer.
Unverhofft kreuzte dann auch noch eine Heidschnuckenherde unseren Weg. Die Wahrzeichen der Heide fressen fröhlich alle Büsche und Sträucher ab, damit die Heidepflanzen genug Raum haben sich zu entfalten. Die Heidschnucken sind essenziell für das Weiterbestehen dieser einzigartigen Natur.
Nach einigen Bildern mit den durchaus lustigen Tieren, merkten wir, wie unsere Füße langsam müde wurden. Wir liefen weiter und näherten uns dem Silvestersee. Dieser ruhige See, der sich nur mit Regenwasser speist, markierte quasi das Ende unserer Wanderung. Wir hatten es geschafft! Nach über 20 km und 5 Stunden kamen wir am Auto an. Wohlwissend, dass das nächste Abenteuer schon wartet.
Zusätzliche Informationen zu der Heideblüte und der wunderbaren Heidelandschaft, findet man auf der offiziellen Seite der Lüneburger Heide.