Rundwanderwege bei Bassum – Teil 1

Mühlenweg – Scheunenweg – Siebensternweg – Eberweg – Fuchsweg

Rund um Bassum sind 2014 16 verschiedene Rundwanderwege mit entsprechender Ausschilderung entstanden, die in unterschiedlichen Längen zwischen 3 und 10 km und teilweise kombinierbar zu erkunden sind. An vielen Stellen stehen Informationstafeln, die meisten Wegweiser sind liebevoll aus Holz gefertigt und jeder Weg hat sein eigenes Motto und somit auch ein Symbol, das sich auf den Schildern wiederfindet. Man merkt, dass hier viel Arbeit und Liebe in das Projekt geflossen ist. Dies sieht man auch an den vielen verfügbaren Informationen: Kartenmaterial gibt es hier zum Herunterladen und zusätzlich im Bürgerservice oder an verschiedenen Stationen an den Wegen. Die einzelnen Routen können auch heruntergeladen werden, auch wenn die Wege wirklich gut ausgeschildert sind, so dass man eine GPS-Navigation eigentlich nicht benötigt.

Blick auf Mühle bei Bassum
Der Namensgeber unseres ersten Wanderwegs

Mühlenweg (9,8 km):

Unseren ersten Bassumer Wanderweg erkundeten Insa und ich an einem trüben, aber trockenen Tag im April dieses Jahrs: dazu hatten wir uns den knapp 10 km langen Mühlenweg herausgesucht, der von uns aus gesehen auch am weitesten entfernt liegt. Rund um Wedehorn führt dieser beschaulich durch die ländliche Gegend, viele Felder und zwei kleine Naturschutzgebiete.

Einige historische Hofanlagen liegen am Weg und wir sind fast nur allein unterwegs. Traktoren bearbeiteten neben uns die Felder und ein Storch durchsuchte die frisch aufgeworfene Erde nach Futter. Idyllisch.

Einige Male mussten wir an der Hauptstraße entlanggehen, da von dort der Weg zur Mühle abzweigt, die definitiv ein Besuch wert ist. Wir waren ein wenig verwundert, dass der Mühlenweg nicht direkt an der Mühle vorbeiführt und man daher ein wenig aufpassen muss, wenn man diese nicht verpassen möchte…

Frau vor Windmühle in Niedersachsen
Mareike vor der Wedehorner Mühle

Die Windmühle Wedehorn liegt sogar bei grauem Wetter wunderbar strahlend auf einem kleinen grasbewachsenen Hügel. Ein von damals noch kahlen Bäumen begrenzter Weg führt auf die Gebäude zu. Die Mühle ist in privater Hand und wird tatsächlich bewohnt, was uns nicht bewusst war, bis wir kurz vor dem Gebäude standen. Wir winkten daher nett und hielten uns nicht allzu lange auf. Eine Informationstafel sagte uns noch, dass die Mühle 1878 erbaut wurde und informiert über die Niedersächsische Mühlenstraße.

Nach dem Besuch der Mühle kommen wir bald an eine Abzweigung, an der wir den Rundweg auf 6,8 km hätten verkürzen können, entschlossen uns allerdings die große Runde zu Ende zu laufen. Diese führte noch durch weitere Wiesen und Felder, das Naturschutzgebiet Schlattbeeke und einen hübschen Buchenwald.

Rastmöglichkeiten gab es einige, die Landschaft war bäuerlich, aber trotzdem natürlich und so fiel unser erstes Fazit sehr positiv aus.


Gelbes Rapsfeld in Bassum
Bestes Wetter und blühender Raps

Scheunenweg & Siebensternweg (Kombi – ca. 10 km):

Anfang Mai und damit nur drei Wochen später machten wir uns dann schon auf den nächsten Ausflug in Richtung Bassum. In der Nähe von Neubruchhausen liegen gleich vier Rundwege, die sich in beliebigen Kombinationen verbinden lassen. Jeder ist um die 5 bis 6 km lang, so dass man quasi alles zwischen 5 und 20 km machen kann.

Heute war noch Alexander zusätzlich dabei, so dass wir bei warmem und sonnigem frühsommerlichen Wetter zu dritt die Kombination aus Scheunenweg (4,9 km) und Siebensternweg (6,4 km) wanderten.

In Neubruchhausen ging es los, wo direkt einige der Highlights des Scheunenweges zu finden sind: Eine alte Wassermühle (die wir am Ende des Weges besuchten) und einige Scheunen, von denen die älteste aus dem Jahr 1696 stammt. An denkmalgeschützten Fachwerkhäusern vorbei ging es zunächst durch Wiesen und Felder bis wir die Hache erreichten. Dort bogen wir auf den Siebensternweg ab, der uns fast die gesamte Zeit durch einen angenehm kühlen Wald führte. Inmitten des Waldes liegt der Siebestern, ein Ort, an dem früher sieben Wege aufeinandertrafen. Große Nadelbäume bewachten diesen Ort bis sie wohl um ca. 1900 herum gefällt wurden. Aber um uns herum finden sich immer wieder alte, erhabene Bäume, so dass wir es uns nicht nehmen ließen, den ein oder anderen zu umarmen – das Highlight bildete die Zwillingsbuche.

Wir machten leider den Fehler an einem schattigen Plätzchen im Wald eine Pause einzulegen und wurden daraufhin von Mücken zerstochen. Tja, man kann halt nicht alles haben. 😀

Mitten im Wald fanden wir noch weitere Wegweiser, die einen bärtigen Mann zeigten, der sich als Förster Erdmann entpuppte, welcher ein Pionier der Waldentwicklung war und vielen in Norddeutschland, Holland und Dänemark als Inspiration und Vorbild diente. Die alte Oberförsterei aus den Jahren 1780/81 kann auch in Neubruchhausen besucht werden, ein Rastplatz schließt sich dort dem alten Fachwerkgebäude an.

Der Weg führte nun weiterhin idyllisch durch das Naturschutzgebiet „Freidorfer Hachetal“ und somit zurück zu dem Scheunenweg, der auf der nun anderen Seite der Hache wieder nach Neubruchhausen führte. Teilweise wanderten wir hier auf dem „Waldrundweg“ und kurz auf dem „Hallstedter Laubfroschweg“, die auch zu den Bassumer Wanderwegen gehören. Diese sparten wir uns jedoch für ein anderes Mal auf.

Es wurde nun langsam wieder wirtschaftlicher, so dass wir an einigen Gebäuden, Bauernhöfen und Schafsweiden vorbeikamen. Gelb leuchtende Rapsfelder machten das Bild perfekt.

Vielleicht lag es an dem perfekten Wetter oder der liebevoll ausgesuchten Route entlang der ländlichen Sehenswürdigkeiten, aber wir waren begeistert. Die Wanderwege waren top ausgeschildert und man sah so viele unterschiedliche Landschaften, die man hier gar nicht erwartet hätte. Wir waren uns einig, dass wir auf jeden Fall alle der Bassumer Rundwanderwege würden abwandern wollen. Da können sich so einige Gemeinden ein Beispiel dran nehmen!

Unterwegs in Bassum


Spiegelung im Wasser im Wald
Spieglein, Spieglein in dem Wald…

Eberweg & Fuchsweg (Kombi – ca. 10 km):

Nur eine Woche später waren Insa und ich schon wieder in der Nähe von Bassum unterwegs, und zwar auf den Rundwanderwegen „Eberweg“ (4,8 km) und „Fuchsweg“ (5,5 km) bei Albringhausen / Schorlingborstel. Die beiden Wege überschneiden sich an einer recht langen Strecke, so dass man die Außenrunde der kombinierten Wege in ca. 7 km ablaufen kann. Wir entschlossen uns jedoch dazu diesen Teil der Strecke doppelt zu laufen, weswegen wir die beiden Ringe voll abgingen und es etwa 10 km wurden. Eine gute Gesamtlänge für einen Vormittagsspaziergang.

Wir starteten nahe der Hauptstraße und des Dorfzentrums auf dem Fuchsweg, der direkt von den bewohnten Flächen weg über ländliche Feldwege führte. Wir liefen parallel zur Hauptstraße bis wir ein kleines Waldgebiet erreichten, an dessen Rand die Waldkindertagesstätte Lindschlag liegt. Nach dieser ist der Fuchsweg benannt, denn die Kita-Gruppe hat sich den Namen „Füchse“ gegeben. Somit waren hier zum Beispiel Bänke mit Fuchsmotiven gestaltet – alles sehr liebevoll, wenn auch am Wochenende verlassen.

Nun ging es direkt zurück zur Hauptstraße, die wir jedoch nur überquerten und dann nach kurzer Zeit auf die Abzweigung trafen, an der wir auf den Eberweg überwechselten. Wir folgten zunächst dem Weg, auf dem beide Routen verliefen, welcher sich als einer der schönsten der Runde herausstellte, weswegen wir diesen auch gerne zweimal entlangliefen. Beim zweiten Mal machten wir noch einen Abstecher zu einem kleinen See, der auf einem Privatgelände inmitten eines kleinen Waldgebietes lag und zum Teil gesperrt ist, weil dort Wildgänse brüten. Von der Seite, an der wir uns aufhalten durften, konnte man jedoch alle schönen Aussichten auf die kleine Insel inmitten des Sees bewundern. Dieser kleine Abstecher ist absolut empfehlenswert.

Kurz nach dem gemeinsamen Weg gelangten wir zu einem Alpaka-Hof, wo wir einen wundervollen Picknickplatz mit Blick auf die Alpakas vorfanden. In einer Kühlbox waren Getränke zur Selbstbedienung, aber schon die Möglichkeit die süßen Tiere zu beobachten, reichte uns als Grund hier unsere Pause zu machen. Gleich nebenan befand sich eine Apfelmosterei – uns gefiel es hier.

Alpakafarm in Bassum
Alpakas trafen wir auch

Der Weg führte nun in einer sanften Runde leicht bergauf an einem weiteren wirklich schönen Rastplatz vorbei zu einem zweiten kleinen Waldgebiet, der Ebersheide, Namensgeber für diesen Wanderweg.

Und dann waren wir auch schon wieder zurück auf dem Fuchsweg, der kurz nach dem zweiten gemeinsamen Wegabschnitt an unseren Startpunkt zurückführte und damit die Runde beendete.

Wir freuen uns schon auf Runde 2 der Bassumer Rundwanderwege, denn scheinbar kann man hier nichts falsch machen. Abwechslungsreich und durch die Natur, wobei alle Sehenswürdigkeiten der Region mitgenommen werden. Wirklich einfach schön! 🙂

Mareike

35 Jahre, aus der Nähe von Bremen.

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