Im Jahr 2022 entschieden mein Freund und ich uns über das Osterwochende nach Göttingen zu verreisen, er war noch nie in der Stadt gewesen und bei mir war der letzte Besuch auch schon mehr als ein Jahrzehnt her. Eine Wanderung in der hügeligen Umgebung durfte hierbei natürlich auch nicht fehlen.
Nachdem wir uns einen Tag lang die Stadt mit seinen vielen alten Fachwerkhäusern und anderen Sehenswürdigkeiten angesehen hatten, wollten wir am nächsten Tag eine längere Wanderung unternehmen.
Bei unserer Recherche kamen wir dann schnell auf den Stadtwald Göttingen, dies erschien uns jedoch für eine tagesfüllende Wanderung als relativ kurzes Wanderziel und so entschieden wir uns, eine eigene Route zu laufen.
Wir wollten mit dem Zug nach Nörten-Hardenberg fahren und dann über verschiedene Stationen zurück nach Göttingen laufen. So mussten wir uns auch an einem Feiertag nur einmal mit den Zeiten für den ÖPNV auseinander setzen. Gesagt, getan. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof in Göttingen und fuhren in nicht einmal 10 Minuten nach Nörten-Hardenberg.
Das erste Stück unseres Weges führte dann durch ein Wohngebiet und später relativ steil hinauf zur Burgruine Hardenberg. Wir hatten Glück, denn der Eingang der Ruine war geöffnet, da am selben Tag hier ein öffentlicher Gottesdienst stattfand und die Aufbauarbeiten bereits begonnen hatten. Ansonsten ist die Burgruine nur mit einer Führung zu besichtigen, die individuell vereinbart werden kann. Wer sich dafür interessiert, findet hier weitere Informationen. Die Burg wurde im Mittelalter gebaut und diente damals der Überwachung verschiedener Handelswege. Wir schauten uns die Ruine in aller Ruhe an, machten ein paar Fotos und setzten dann unsere Wanderung fort.
Der Weg führte uns dann durch hauptsächlich waldiges Gebiet weiter zur nächsten Burg – der Burg Plesse. Hier war bei sonnigem Wetter durchaus mehr los als bei der Burgruine Hardenberg. Viele Personen hatten sich für dieses Ausflugsziel entschieden und saßen in der Sonne. Und wir machten es ihnen gleich und setzten uns für unsere Mittagspause auf eine der Steinmauern und picknickten. Die Burg Plesse steht unter Denkmalschutz und wurde im 11. Jahrhundert erbaut. Die Burg ist deutlich besser erhalten als die Burg Hardenberg und wir konnten sogar auf einen Turm steigen und die Aussicht genießen.
Nachdem wir uns gestärkt hatten, setzten wir unsere Wanderung fort: durch einen Friedwald ging es weiter durch Wald und vorbei an Feldern bis zur Rieswarte, wo wir eine weitere kurze Pause einlegten.
Auf dem nächsten Wegabschnitt kamen wir an verschiedenen Ortschaften vorbei und liefen mehr durch Felder als Wald. Langsam merkten wir unsere Beine und durch die kräftige Sonne und die warmen Temperaturen und das hügelige Terrain war der Weg am Ende doch etwas anstrengend.
Umso mehr freuten wir uns, als wir den Stadtwald erreichten und wieder im Schatten der Bäume laufen konnten. Als wir am Bismarckturm ankamen, mussten wir leider feststellen, dass dieser nicht auf hatte und so setzten wir nach einem kurzen Blick auf die Landschaft unsere Wanderung in die Innenstadt von Göttingen fort. Hier suchten wir uns ein Restaurant und erholten uns von den Strapazen des Tages bei einem leckeren Abendessen. Gelohnt hat sich diese Strecke alle Mal und es war mit Sicherheit nicht unsere letzte Reise in die Region von Göttingen.