Community-Wanderung bei Maschen

Ein Rundweg durch die Felder zwischen Bahnhof und Elbe

Im Newsletter und auf Instagram hatten wir vor einigen Wochen dafür geworben eine kleine Windundwetterwandern-Wanderung im frühen Sommer mit uns zu machen und planten daher eine kurze Route, die gut erreichbar und auch für alle potenziellen Mitwanderer geeignet sein sollte. Nach einigem hin und her fiel die Wahl auf eine etwa 10 km lange Runde mit dem Startpunkt Bahnhof Maschen bei Hamburg. Der Termin war für den 3. Juni festgelegt worden und wir hofften auf rege Teilnahme und gutes Wetter.


Als Vorbereitung traf sich Sabrina eine Woche vor dem geplanten Start mit einer Freundin, um Steine mit unserem Namen bunt zu bemalen und diese dann ein paar Tage später auf der Route zu verteilen und diese auch einmal zu testen. Da sie am nächsten dran wohnte, konnte sie so schon einmal schauen, ob es Probleme geben könnte und sich mit den Abzweigungen vertraut machen, da wir natürlich das Wandern genießen und nicht ständig auf dem Handy nach dem Weg schauen wollten. Es klappte alles wunderbar, die Steine mit kleinen Pfeilen und Willkommensbotschaften lagen bereit und das Wetter sollte auch gut werden.

Am Samstag kamen die Wanderer aus 3 verschiedenen Richtungen nach Maschen: aus Lüneburg, Hamburg und ich aus Bremen. Ich hatte eigentlich noch mit Freunden kommen wollen, jedoch fielen krankheitsbedingt meine Begleitungen aus, so dass ich mich morgens allein auf den Weg machte. Leider ließ die Pünktlichkeit des Metronoms nach Hamburg zu wünschen übrig, so dass ich den Anschlusszug verpasste und eine Stunde auf den nächsten Zug warten musste, um endlich an dem etwas trostlosen Bahnhof in Maschen anzukommen.

Da eine Teilnehmerin später noch arbeiten musste, hatten wir beschlossen, dass die Gruppe zur vereinbarten Zeit starten sollte und ich dann nachkommen würde. Moderne Technik macht ja so ziemlich alles möglich und so wusste ich immer, wo sich die Gruppe gerade befand. Vom Bahnhof lief ich somit in einem leichten Joggingtempo los, um die anderen 5 noch einzuholen, die sich schon aufgemacht hatten Richtung „Untere Seeveniederung“. Ich kam schnell voran, denn das Stück an der Straße entlang und der Feldweg, auf den ich dann abbog, waren geteert. Es ging entlang von saftig grünen Feldern und Wiesen und hier am Anfang der Runde lag auf meiner rechten Seite noch ein kleiner Wald, auch Teil des Naturschutzgebietes. Immer mal wieder konnte ich das spiegelnde Wasser eines Sees hinter den Bäumen erblicken, an dem sich auch ein Aussichtsturm – eine Vogelbeobachtungsstation am Steller See – befindet, zu dem die Wandergruppe vor mir einen kleinen Abstecher machte.

Blick vom Aussichtsturm…

Ich musste jedoch Zeit aufholen und lief daher schnell weiter und kam kurz darauf über eine kleine Brücke, die den Fluss Seeve überquerte, an dem es nun entlang gehen würde. Der Weg wurde primär von Radfahrern besucht, die den schönen Tag für einen Ausflug nutzten. Es gab Picknickbänke und einige Infotafeln am Wegesrand; einmal scheuchte ich eine Gans auf. Die Sonne schien warm hinab und ich merkte, dass ich für eine Laufrunde doch etwas unpassend angezogen war – immerhin trug ich keine Wanderschuhe.

Nach knapp 4 km – nun auf einem Schotterweg zwischen den Wiesen – sah ich dann endlich eine Gruppe von Fußgängern vor mir erscheinen, die kurz darauf anhielten und auf mich warteten. Sabrina war natürlich dabei und auch Anne von „Anne Wandert“. Dazu kamen noch Gesa und ihre Hündin und Christoph und Tobi. Mit mir waren wir also zu sechst, eine entspannte Gruppengröße.

Ich trank kurz etwas und dann ging es auch schon weiter, nun etwas entspannter für mich. Ich nutzte die ersten Minuten, um die anderen Wanderteilnehmer ein wenig kennenzulernen, die alle super nett waren! Die Zusammenstellung änderte sich immer wieder, so dass jeder mal neben jedem lief und es kurzweilig weiterging.

Die Wandergruppe hatte ganz am Anfang schon eine coole Erfahrung gemacht, als sie auf dem Parkplatz neben dem Bahnhof auf eine Gruppe gestoßen waren, die ein Bierbike gemietet hatte. Da sie noch auf die andere Hälfte der Gruppe warteten, die mit mir ankommen würden, durften meine Mitwanderer das Bike einmal ausprobieren und damit über den Parkplatz düsen. Allerdings braucht man wohl ein paar mehr Teilnehmer, um das schwere Gefährt ohne zu viel Anstrengung zu bewegen. Es klingt trotzdem nach sehr viel Spaß!

Für uns ging es nun entspannt weiter, der Weg war einfach zu finden, da es nicht wirklich viele Abzweigungen gab. Eigentlich wollten wir ja den Steinen folgen, die Sabrina vor ein paar Tagen verteilt hatte, aber zu unserem Erschrecken hatten wir feststellen müssen, dass alle Steine, bis auf einer, von anderen Besuchern der Region mitgenommen worden waren. Es waren uns sogar im Vorfeld der Wanderung Fotos davon zugetragen worden – jemand hatte dafür einen Marienkäferstein dagelassen und unseren nur eingetauscht, von dem Rest fand sich keine Spur mehr. Da wir das nun auch nicht mehr ändern konnten, schmunzelten wir darüber und freuten uns über die gratis Werbung. Bei dem einen Stein, der noch zu finden war, musste dann aber schnell ein Foto gemacht werden.

Es ging nun an einigen Gebäuden unter großen Bäumen vorbei zur Schleusenanlage, die den Einfluss der Seeve in die Elbe regelt. Dort überquerten wir wieder die Seeve, um auf der anderen Uferseite zurückzuwandern. Ein Schwanenpaar hatte sich diesen idyllischen Platz zum Leben ausgesucht und wurde kurz bewundert.

Auf der anderen Seite ging es nun neben dem Deich entlang, so dass wir das Wasser des Flusses – zunächst der Seeve und dann des Ashauser Mühlenbachs – gar nicht neben uns sehen konnten. Dafür kamen wir jedoch an einigen großen Grundstücken vorbei, die wir ausgiebig diskutierten. Und natürlich auch die Frage, ob man hier wohnen wollen würde. Linker Hand kamen wir immer wieder an einigen kleinen Seen vorbei und überlegten an einer besonders schönen Stelle eine Pause im weich aussehenden Gras zu machen. Da jedoch immer noch der Arbeitsbeginn einer Wanderteilnehmerin in nicht allzu ferner Zeit geplant war, beschlossen wir doch weiterzugehen. Das war am Ende auch gut so, denn durch den Zuweg zum Bahnhof hatte sich die 10 km Rundtour auf etwas mehr als 12 km erweitert und wir kamen gerade noch passend wieder dort an. Der Rest der Gruppe machte also dann dort auf dem Parkplatz in der warmen Sonne Pause und ließ die kleine Wanderung noch einmal Revue passieren. Eine neue Idee für eine zweite Community-Wanderung wurde auch direkt gefunden: Zur Heideblüte in die Lüneburger Heide.

Fazit: Die Strecke war sehr schön und gut geeignet für größere Gruppen und weniger mobile Menschen durch die Breite der Wege und den guten Ausbau. Anne und ich waren uns jedoch einig, dass wir kleine Pfade dem Asphalt deutlich vorziehen.

Neue Leute kennenzulernen und den Fokus eher auf das Miteinander zu legen als auf die Natur, die dabei nur den wunderbaren Rahmen legte, gefiel mir echt gut! Wir hoffen, dass auch alle Mitwanderer Spaß hatten und sich uns gerne wieder anschließen wollen. 🙂 Denn da diese erste Probewanderung so super gelaufen ist, werden wir sicher noch eine weitere Wanderung mit euch planen!

Bis zum nächsten Mal!

Mareike

35 Jahre, aus der Nähe von Bremen.

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