Wanderung vorbei an bunten Dörfern – Cinque Terre, Italien

Während meiner Italienreise im Sommer 2024 wanderte ich nicht nur zum Kloster Sacra die San Michele in der Nähe von Turin. Mein Freund und ich wanderten auch entlang der Cinque Terre – fünf kleinen (aber inzwischen sehr touristisch beliebten) Fischerdörfern an der Küste Italiens.


Unsere Reise begann in Pisa, von wo aus wir mit einem Regionalzug zunächst nach La Spezia fuhren und von dort aus weiter nach Riomaggiore, dem ersten der fünf Dörfer.

Es gibt einen Wanderweg, der an der Küste entlang von Dorf zu Dorf führt und den man entspannt wandern kann. Dieser nennt sich Sentiero Azzurro, der blaue Weg. Als wir jedoch hier waren, war der erste Abschnitt von Riomaggiore nach Manarola gesperrt, da der Weg durch ein Unwetter einige Jahre zuvor stark zerstört worden ist und sich noch im Wiederaufbau befand. Deswegen mussten wir auf die Ausweichroute über die Berge gehen.

Dies gestaltete sich anstrengender als zunächst erwartet, denn es wurde nicht nur heißer, je später es wurde auch die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch. Wir waren nur mit Handgepäck nach Italien geflogen, so dass es sich nicht lohnte das Gepäck irgendwo zu verstauen oder einen Gepäcktransport in Anspruch zu nehmen. Dies bereute ich auf diesem Teil der Wanderung schnell und schlich weiter den Berg hoch – ich hatte mich gerade erst einigermaßen von einer Verletzung am Sprunggelenk erholt und war entsprechend noch nicht wieder in Topform. Netterweise nahm mein Freund mir den Rucksack für einige Zeit ab.

Ich war auf jeden Fall erleichtert, als wir Manarola, das zweite der fünf Dörfer erreichten. Hier liefen wir noch etwas durch das Dorf und schauten uns um, bevor es weiter ging – diesmal über den Originalweg des Sentiero Azzuros. Dieser Wegabschnitt ging zwar auch etwas auf und ab, aber war bei weitem weniger steil, als der erste Abschnitt.

Entlang der Küste wanderten wir weiter bis nach Corniglia, unserem dritten Dorf auf der Wanderung und machten hier unsere Mittagspause – mit leckerer italienischer Pizza. Nachdem wir noch ein wenig durchs Dorf gelaufen waren ging es weiter über den blauen Weg. Nun erreichten wir auf der Wanderung zum ersten Mal einen Check-Point. In der Hauptsaison muss man für die Nutzung des Sentiero Azzuros bezahlen. Dies hängt jedoch von der Strecke ab. Denn manche Abschnitte fallen unter das selbe Ticket, einige müssen extra gekauft werden. Außerdem gibt es ein Kombiticket für die Nutzung des Zuges, der alle 5 Orte verbindet. Wir bezahlten also und machten uns auf den letzten Abschnitt des Tages bis nach Vernazza, denn hier hatten wir eine Unterkunft für die Nacht gebucht.

Der Abschnitt war sehr schön zu wandern, man hatte tolle Aussichten an der Steilküste und er war gut gepflegt. 7,50€ fand ich jedoch trotzdem etwas viel für einen Wanderweg und es gibt sogar einige Tage, an denen es 15€ kostet den Weg zu wandern. In Vernazza angekommen checkten wir ein und machten uns dann darauf den Ort etwas zu erkunden. Wir gingen ans Meer, aßen ein Eis, stiegen auf einen alten Turm und genossen den Sonnenuntergang. An diesem Tag liefen wir knapp 14km in ungefähr 5,5 Stunden inkl. Pausen.

Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise fort. Unser Tagesziel hieß Genua. Wir überlegten ob wir mit dem Zug in das letzte der fünf Dörfer, Monterosso, fahren sollten oder auch den letzten Abschnitt wandern wollten, bei dem wir wussten, dass wir wieder Eintritt zahlen mussten. Als wir jedoch feststellten, dass die 3-minütige Zugfahrt sogar noch mehr kosten würde, entschieden wir uns für die Wanderung.

Durch die Erfahrung die wir am Vortag gemacht hatten, wollten wir der Hitze entfliehen und liefen bereits um kurz vor 7 Uhr los. Dies ermöglichte uns nicht nur eine deutlich kühlere Wanderung mit weniger Menschen auf dem Weg, wir hatten auch Glück dass das Pförtnerhäuschen noch nicht besetzt war und wir uns dadurch den Eintritt gespart haben. Der letzte Abschnitt waren ca. 4km.

In Monterosso frühstückten wir entspannt und nahmen dann den Zug weiter nach Genua.

Cinque Terre ist eine wunderschöne Region, die ich auf jeden Fall wieder besuchen würde – beim nächsten Mal jedoch außerhalb der Hochsaison.

Insa

35 Jahre, aus der Nähe von Bremen

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