Von der Felsenstadt Vardzia zur Festung Tmogvi

Nach einer langen Fahrt von Batumi erreichen wir Vardzia am Nachmittag. Das abgelegene Mtkvari-Tal empfängt mit einer fast unwirklichen Kulisse: In der Felswand leuchtet die berühmte Höhlenstadt, als hätte sich ein riesiger Bienenstock in den Berg gegraben. Wir parken das Auto bei unserem nahegelegenen Guesthouse, checken ein und machen uns dann auf den kurzen Weg zur Felsenstadt. Dort angekommen, kaufen wir unsere Eintrittskarten, einen Audio-Guide und erkunden die vielen Wege, die im 12. Jahrhundert in den Stein gehauen wurden.


Nachdem wir am Abend ein traditionelles Abendessen eingenommen haben und früh ins Bett gegangen sind, ging der nächste Tag früh los, denn nach unserer Wanderung wollten wir noch weiter in Richtung Armenien fahren.

Der Tag beginnt früh im südgeorgischen Mtkvari-Tal. Die Sonne steigt über den fernen Hügeln, die Luft ist trocken und klar. Vor uns liegt ein stilles Tal mit uralter Geschichte. Zunächst geht es wieder vorbei an der alten Felsenstadt, hier werden wir von zwei bellenden Hunden „begrüßt“. Wir wandern jedoch an ihnen vorbei uns nachdem sie verstanden haben, dass wir nicht vor haben in die Felsenstadt, die zu diesem Zeitpunkt noch geschlossen ist, einzubrechen, begleitet uns einer von ihnen.

Unser Hund läuft mal vorneweg, mal hinterher, nicht immer aufmerksam, wir haben das Gefühl seine Augen sind nicht mehr die besten.

Der Weg ist nie wirklich schwer, aber abschnittsweise etwas schmal und schottrig, vor allem in steileren Hangpassagen. Nach rund 5 km erreichen wir die Ruinen von Tmogvi. Die Festung thront auf einem schmalen Grat über dem Flusstal – einst uneinnehmbar, heute windumtost und verwunschen. Der Aufstieg hinauf ist kurz, aber steil und etwas abenteuerlich. Zwischen Felsen und Sträuchern windet sich ein Pfad hinauf zu den Mauerresten. Unser tierischer Begleiter traut sich über einen ehemaligen Eingang zur Festung nicht weiter und wartet dort auf uns. Oben weht ein kräftiger Wind, aber der Blick ist atemberaubend: Das Mtkvari-Tal liegt uns zu Füßen, im Westen erkennen wir Vardzia, dahinter ziehen sich die Berge des Kleinen Kaukasus in die Ferne.

Wir machen uns auf den Rückweg, dieser führt über den gleichen Weg zurück. Nachdem wir das steilste Stück hinter uns gelassen haben, treffen wir auch wieder auf unseren Hund. Diesen müssen wir mehrfach rufen, damit auch er den richtigen Weg zurück ins Tal findet.

Als wir zurück an der Felsenstadt vorbeikommen, ist hier schon etwas mehr los. Die ersten Händler sind eingetroffen und beginnen ihren Tag, aber auch jetzt hat der Ticketschalter noch nicht geöffnet. Also gehen wir die letzten Meter zurück zu unserem Guesthouse und setzen nach einer schönen morgendlichen Wanderung unsere Reise durch den Kaukasus fort.

Insa

35 Jahre, aus der Nähe von Bremen

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